Jahresrückblick 2020

WAR DENN SONST NOCH WAS?

2020 wird als das Corona-Jahr in die Geschichtsbücher eingehen.  Wir alle sind davon betroffen, die einen mehr, andere weniger. Die Pandemie überschattet alles und das Corona-Thema ist allgegenwärtig.
 

Und was war 2020 sonst noch so beim Grünen Boten?

 

Das Jahr hat relativ normal begonnen. Es war ein warmer Winter, daran haben wir uns mittlerweile leider gewöhnt. Die Winterernte war gut, besonders natürlich unser Feldsalat (manche nennen ihn legendär), aber auch die leckeren Asia-Salate und der Grünkohl.

NEUHEITEN IN DER BIOWELT

Im Februar kündigte sich die Krise schon an, wir konnten aber noch ganz ohne Einschränkungen zur BIOFACH, der Weltleitmesse für Biolebensmittel, nach Nürnberg reisen und unbeschwert Ausschau nach neuen Bio-Lebensmitteln halten und die wichtigen Trends in der Bio-Branche begutachten. Neue Produkte werden an einem Neuheitenstand präsentiert. 

Nicht alles was neu ist, gefällt uns. Besonders innovative Ideen und Produkte werden prämiert. Z.B. die Biobaula Öko-Reiniger-Tabs, die wir in das Sortiment unserer Reinigungsmittel aufgenommen haben. Besonders interessant  waren für uns natürlich auch die neuen Entwicklungen im Bereich Verpackung und Transport.

MÜLLVERMEIDUNG

Verpackung und Müllvermeidung ist beim Grünen Boten immer ein Thema und wir bemühen uns ständig, unsere Standards zu verbessern. Wiederverwertbare Verpackungen aus Glas oder auch unsere Kunststoffinlays helfen uns, Verpackungsmüll zu reduzieren. Um Arbeitsaufwand und damit die Kosten so gering wie möglich zu halten, verzichten wir seit längerem auf ein Pfandsystem und vertrauen stattdessen auf die Mithilfe unserer Kund*innen. Obwohl das ganz gut gelingt, müssen wir ab und zu daran erinnern, dass die Einwegbehälter auch wirklich zu uns zurückkommen müssen.


REGIONAL

Trotz Messebesuch und Orangen aus Spanien steht die Regionalität bei der Produktauswahl für unseren Shop immer an erster Stelle. Frisches Gemüse kommt natürlich wenn möglich aus unserer Gärtnerei hier in Hübenthal. Wir leben und arbeiten in der Öko-Modellregion Nordhessen. Nicht zuletzt durch den Universitätsstandort Witzenhausen mit dem Studienschwerpunkt  Ökologische Agrarwissenschaften ist hier die dichte der Bio-Betriebe besonders hoch und der Grüne Bote ist teil des Netzwerks mit Gemüse- und Obstproduzent*innen, weiterverarbeitenden Betrieben und sonstigen landwirtschaftlichen Betrieben in unserer Nähe.

Neu in unserem Angebot ist seit April der Jakobshof: Im Witzenhäuser Ortsteil Kleinalmerode, nicht weit von Hübenthal, sammelt Jakob Kossak die Eier seiner freilaufenden Legehennen für uns ein. In dem neu gegründeten Betrieb haben die Hühner reichlich Auslauf, eine riesige Wiese mit alten Bäumen und herrlicher Aussicht über das ganze Dorf und mit Blick auf den Kaufunger Wald. Besonderen Wert legt Jakob auf Regionalität. Das Futter für seine Tiere bekommt er aus einem Biobetrieb im Nachbarort Rossbach.

Ebel goes bio ist ein größeres Projekt, das wir über längere Zeit begleiten. Der kleine Familienbetrieb Witzenhäuser Weidemilch ist direkt in der Nachbarschaft des Grünen Boten. Die Schwestern Ute Ebel und Anita Kelmendi haben sich entschieden, ihren Milchviehbetrieb auf Bio umzustellen. Das erste Umstellungsjahr ist geschafft, ab Januar 2022 können wir dann Bio-Milch direkt von hier anbieten. Im Blog stellen wir den Betrieb der Ebel-Sisters vor und werden im Laufe des Jahres auch über den Stand der Dinge berichten.

 

FAHRERTREFFEN

Unsere Mitarbeiter*innen arbeiten selbständig und eigenverantwortlich in ihren Aufgabenbereichen. 2020 wurde besonders offensichtlich, wie wichtig die Kommunikation für unseren Betrieb ist. Wir sind es gewohnt, jeden Morgen gemeinsam zu frühstücken und Pausen gemeinsam zu verbringen. Das prägt das Klima beim Grünen Boten und es sind nicht nur die betrieblichen Dinge, auch private und persönliche Inhalte werden hier ausgetauscht. Das alles gab es ab März nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt. Regelmäßige Informationstreffen sind ausgefallen. Mindestens zweimal im Jahr wird groß gefeiert, auch darauf mussten wir verzichten.

Für die Optimierung von Abläufen, Erfahrungsaustausch und Schulungen treffen wir uns nach Bedarf in kleinen Gruppen. Im Sommer gab es z.B. ein Fahrertreffen.


JUNGPFLANZEN-VERKAUF

Der Tag der Erde in Kassel und der Pflanzenmarkt am Tropengewächshaus fallen aus.

 

Nach der kurzen Winterpause beginnt das Jahr für die Gärtnerinnen und Gärtner mit Aussäen, Pikieren, und Auspflanzen. Zum einen für die Aufzucht der Kräuter- und Gemüsepflanzen, die dieses Jahr auf unseren Acker kommen. Und zum anderen sind da ja noch die Pflanzen, die unsere Kunden für Ihre Gärten, Beete und Balkone brauchen. Weil die großen Veranstaltungen mit Pflanzenverkauf ausfallen mussten, haben wir an 4 Wochenenden, jeweils Samstag und Sonntag von 11 – 17 Uhr hier in Hübenthal die Jungpflanzen direkt aus dem Gewächshaus heraus verkauft. Eine große Belastungsprobe für die Gärtner*innen, Packer*innen und Fahrer war die Auslieferung von Jungpflanzen durch unseren Lieferservice.

 

WETTER-UNWETTER

Wahrscheinlich sind es keine Kapriolen, mit denen uns das Wetter immer wieder überrascht. Einerseits heiße und sehr trockene Perioden, so dass die Feldarbeit sehr mühselig wird und intensive Bewässerung notwendig ist und andererseits Starkregen mit Rekordniederschlägen.

UNSERE HIMBEEREN

Im September 2019 wurden die Pfosten für die Spanndrähte in den Boden gerammt. Noch im selben Monat haben die Gärtnerinnen und Gärtner 600 Himbeerpflanzen in die Erde gesetzt.

Heute stehen am oberen Ende unserer Ackerfläche, da, wo man den schönsten Ausblick über unsere Gärtnerei und in die Landschaft hat, über eine Länge von 110 Metern 3 Reihen Himbeersträucher. 11 verschiedene Sorten sorgen für eine lange Ernteperiode und feine Geschmacksvarianten. Ganz bequem im Stehen kann man dort ernten. Jedoch verlangen diese Beeren eine besondere Sorgfalt, sie sind relativ empfindlich und werden pingelig sortiert. Die Mühe lohnt sich.

GEWÄCHSHAUSBAU

Start 11. August: Christof vermißt das Gelände. Ohne die Vor- und Nachbereitung waren es genau 17 Freitage, an denen wir zu zweit, an manchen Tagen aber auch mit tatkräftiger Unterstützung von Vielen, unser neues Gewächshaus gebaut haben. Ende November konnten die Gärtner*innen bereits die leckeren Asia-Salate ernten.

STRAßENVERKAUF STATT KÜRBISFEST

So nach und nach wurde allen klar, dass in dem Jahr keine Veranstaltungen mehr stattfinden würde. Zum ersten mal musste das Kürbis- und Kartoffelfest ausfallen. Die Schnitzkürbisse hatten von der Corona-Krise gar nichts mitbekommen und sind ganz prächtig gewachsen. Die Kürbisse konnten wir alle an die Frau und an den Mann bringen, das gemeinsame Schnitzen mit Sven (aka King of Kürbisschnitzen) fiel natürlich auch flach. Ein kleine Schnitzanleitung und viele Anregungen gab es jedoch im Blog auf unserer Homepage. (Kürbisschnitzen 2020)

BETRIEBS­SCHLIEßUNG

Anfang Oktober kam Hübenthal überregional in die Schlagzeilen, weil sich unter den Mitarbeitern und Bewohnern des dort ansässigen Tagungshauses sehr viele mit dem Coronavirus infiziert hatten. Wegen der räumlichen Nähe wurde unser Betrieb vom 8. Oktober bis zum 13. Oktober vom Gesundheitsamt geschlossen. Das hat dazu geführt, dass zum ersten mal in der Geschichte des Grünen Boten Lieferungen nicht ausgeführt werden konnten. Wie es dazu kam und wie das für uns war, steht im Blogartikel. 

(Was bisher geschah: Eine Chronologie der Ereignisse)

7. + 8. Oktober: Mitarbeiter vom Klinikum Werra-Meißner führen vor Ort Coronatests durch. Alle Mitarbeiter*innen des Grünen Boten lassen sich testen.

Die Erleichterung war groß, als uns am 13. Oktober mitgeteilt wurde, dass die Betriebsschließung mit sofortiger Wirkung aufgehoben ist. Noch etwas verunsichert und mit viel Abstand konnten wir der Freude Ausdruck verleihen.

Weil das Kürbisfest ausfallen musste, gab es in diesem Jahr kein Kürbisschnitzen mit Sven. Der hat sich aber trotzdem kreativ mit der aktuellen Lage beschäftigt und so bekam der Grüne Bote im Herbst endlich sein ganz persönliches Corona-Maskottchen.

 

Zur Chronologie der Ereignisse

NEUBAUPLÄNE IN HÜBENTHAL

 

Der Mietvertrag in unseren jetzigen Räumen läuft aus und wir planen eine neue Halle für den Grünen Boten hier in Hübenthal. Bereits 2019 konnten wir das letzte potenzielle Baugrundstück im Ort kaufen, 2021 beginnen wir mit unserem Neubau. Genau genommen bauen wir auf der Fläche eine Halle, wo bis 1965 eine große Scheune gestanden hat.

IMMER SCHICK UND BEQUEM ZUR ARBEIT FAHREN

Für die Mitarbeiter*innen des Grünen Boten steht jetzt ein Leasingangebot für Fahrräder zur Verfügung. Gerade hier in der nordhessischen Bergwelt machen e-Motoren unterstützte Fahrräder Sinn und wir haben schon mitbekommen, wie begeistert Chef Peter sein sogenanntes s-Pedelec nutzt.

Ein Nachteil ist, dass diese Räder nicht ganz billig sind und hier das Leasing-Konzept greift:

 

"Beim Bikeleasing-Service erhalten Sie Ihr Rundum-sorglos-Paket für das Leasing von Fahrrädern, Pedelecs, S-Pedelecs, MTBs, Rennrädern, Trekkingrädern oder Fat-Bikes. Seit der steuerlichen Gleichstellung von Fahrrädern und traditionellen Dienstwagen erfreut sich das Dienstfahrrad-Leasing zunehmender Beliebtheit. 

Der finanzielle Vorteil gegenüber dem Privatkauf durch den Mitarbeiter kann bis zu 40% und mehr der Anschaffungskosten betragen."

https://www.bikeleasing.de/

 

Zusätzlich bietet der Grüne Bote seinen Mitarbeiter*innen an, 35 € im Monat dazu zu geben.

VERMISCHTES

2020 konnten wir eine Hochzeit feiern und eine Geburt bejubeln. Unser Team erschien fast vollständig und viel zu früh vor dem Standesamt. Wer Nachwuchs bekommt, braucht sich keine Sorgen um die Zukunft zu machen. Ein Platz in der Gärtnerei ist immer frei, die Erstausstattung geht auf's Haus.

NEUE KUND*INNEN

NEUE MIT­ARBEITER*INNEN

 

Mit der Corona-Krise bekamen Lieferdienste eine ganz neue Bedeutung. Insbesondere als Lebensmittellieferant waren wir plötzlich systemrelevant. Die Nachfrage war auch beim Grünen Boten gigantisch. Um weiterhin Qualität und Sicherheit bei unseren Stammkund*innen zu gewährleisten, konnten wir kaum neue Kund*innen aufnehmen. Es gibt eine lange Warteliste, die wir jetzt versuchen abzubauen. Mit Beginn des neuen Jahres ist jetzt ein neues Kühlfahrzeug im Einsatz und wir können mehr Auslieferungsfahrten planen.

 

Ganz besonders freuen wir uns über die neuen Mitarbeiter*innen, die im Laufe des Jahres zu uns gekommen sind. Wir platzen zwar hier aus allen Nähten und freuen uns alle auf den Umzug in das neue Firmengebäude, können aber durch die größere Mitarbeiter*innenzahl unser Qualitätsniveau weiterhin ausbauen und eine zuverlässige Lieferung garantieren.

 

Unser Team

 

CORONA-EDITION

Weil unsere vorweihnachtliche Betriebsfeier ausfallen musste, gab es für die Mitarbeiter*innen ein kleines Trostpflaster:

 

Limited Corona Edition 2020

Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei unseren Kundinnen und Kunden bedanken. 2020 war ein sehr aufregendes und in jedem Fall auch ein besonderes Jahr. Wir sind eigentlich ganz froh, dass es vorüber ist und auch ein wenig stolz, dass wir die riesige Herausforderung ganz gut gemeistert haben. Das alles nicht ohne die Treue unserer Kundinnen und Kunden.

 

Während der Betriebsschließung erreichte uns eine  Flut von Ermunterungen, Anteilnahme und Unterstützung, über die wir uns besonders gefreut haben und die wir in der Situation auch gut gebrauchen konnten. Ein extra dickes DANKE dafür.

 

IHR TEAM VOM GRÜNEN BOTEN

30.12.2020
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Ingeborg Zimmer schrieb am 20.02.2021:
Zum Ausdrucken mühsam, manchmal wünschte ich mir eine Broschüre zum gemütlichen Lesen am Feierabend. Denn die Inhalte sind beeindruckend.