Das Labellabyrinth

Wer beim Einkauf auf Nachhaltigkeit achten will, hat es nicht immer leicht.

Im Bereich von Lebensmittel und Textilien gibt es mittlerweile eine unübersichtliche Menge unterschiedlichster Siegel und Label, die sich auf ökologische und soziale Produktionsbedingungen beziehen.

öko-bio-fair-natur-vegan-organic … sind Schlüsselbegriffe der Siegel. Welche Informationen sich hinter den Siegeln verbirgt, kann man recht unkompliziert mit verschiedenen Smartphone-Apps herausfinden.

„Siegelklarheit.de“ ist ein Projekt der Bundesregierung. Im Bereich der Lebensmittel ist ein Vergleich und eine Bewertung von Siegeln nicht möglich, weil jeweils nur Kurzbeschreibungen vorliegen. Für unterwegs steht „Siegelklarheit“ auch als App zur Verfügung.

„Label-Online.de“ ist ein Projekt der Verbraucher Initiative e.V.. Das Ergebnis der Bewertungen wirkt sehr undifferenziert, weil nahezu alle Label als „Besonders empfehlenswert“ eingestuft werden.

Etwas übersichtlicher bei der Anzahl der bewerteten Siegel ist der „NABU Siegel-Check“. Hier erhalten wir kurz und übersichtlich die wichtigsten Informationen zu dem Siegel, welche Kriterien hier angewendet werden und von wem das Siegel vergeben wird.  Auch hier gibt es eine App für den mobilen Einsatz.

Wer sich analog und in aller Ruhe mit der Bedeutung der Siegel und deren Glaubwürdigkeit beschäftigen möchte, dem sei das 15 x 15 cm kleine Büchlein „Label-Labyrinth“ ans Herz gelegt. Auf 172 Seiten werden hier 89 Label/Siegel vorgestellt bzw. nach genau festgelegten Kriterien unter die Lupe genommen.

Bevor es damit losgeht erfahren wir, welche Arten von Label es überhaupt gibt.

Es wird anschaulich dargestellt, wo die Probleme in der Lieferkette liegen (Rohstoffgewinnung, Produktion/Verarbeitung, Logistik/Handel, Konsum).

Was macht die Qualität eines Labels aus? Wie gut kontrollieren Audits die Einhaltung der Standards? (hierzu werden zwei Fallbeispiele beschrieben) Wie wirksam können Label sein? Sind Label der einzige Weg zu nachhaltigem Konsum? Auf diese und andere Fragen wird in den einleitenden Kapiteln jeweils eine kurze und sehr prägnante Antwort gegeben. Ein Fazit lautet zum Beispiel so:

„Deswegen gilt: Es ist wichtig, ob nachvollziehbar ist, woher die Produkte kommen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden. Dies kann beispielsweise auch durch Direktvermarktung sichergestellt werden.

Generell bleibt festzuhalten: beim Thema Nachhaltigkeit geht es oft viel eher darum, weniger und anders zu konsumieren, statt nachhaltiger einzukaufen, denn: Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) endet rund ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel durch Hersteller, Händler und Konsument*innen im Abfall.“

Die Bewertungskriterien sind in drei Kategorien gegliedert: SOZIALES, ÖKOLOGIE, GLAUBWÜRDIGKEIT ­– zu jedem Punkt gibt es einen Fragenkatalog.

Im Anhang werden Alternativen zum Kauf globaler Produkte genannt und wir bekommen noch ein paar Konsumtipps für einen nachhaltigeren Lebensstil mit auf den Weg.

Das Handbuch ist also eine gute Hilfe zur Orientierung im Label-Labyrinth und eine Anregung, sein eigenes Konsumverhalten kritisch zu betrachten. Es macht Spaß, darin zu blättern, weil es grafisch ansprechend und sehr übersichtlich gestaltet ist.

Als Ergänzung zum ausführlichen Handbuch gibt es den Quickcheck im Taschenformat, 7 x 7 cm, passt in jedes Portemonnaie.

Herausgeber ist die Christliche Initiative Romero (CIR) www.ci-romero.de

Den Wegweiser kann man dort für 2,00 € bestellen, den 7x7 Quickcheck gibt`s gratis.

P.S. Die Gärtnerei des Grünen Boten ist Bioland-zertifiziert!

 

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